Die mit den
roten Bussen!
Reisebus Geschwister Bur GmbH

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Zurück zu den Ursprüngen

 

Mit großer Wehmut, aber vor allem mit großer Dankbarkeit unserer Belegschaft und unseren treuen Kund*innen gegenüber, geben wir, die Gesellschafter der Firma Geschw. Bur, bekannt, dass wir uns nach fast 50 jähriger, überaus erfolgreicher Arbeit, zum Ende des Jahres 2022 aus der Reisebranche zurückziehen werden. Unter der maßgeblichen Leitung von Josef Bur haben wir die Geschicke unseres Unternehmens gemeinsam geprägt, und die ursprünglich lediglich an der oberen Saar operierende Firma zum größten Busunternehmen im Südwesten Deutschlands geführt. 

Seit Jahren beobachten wir die Entwicklung des Busreisetourismus mit großer Sorge, sehen den Peak der Branche möglicherweise überschritten und stehen einer Erholung der Branche – geschweige denn einem Wachstum – äußerst skeptisch gegenüber. Wir sehen uns als Gesellschafter nicht mehr in der Lage, die Motivation, den Ehrgeiz, das Engagement und die vielen dazu erforderlichen Entbehrungen auf uns zu nehmen, um diesen Zeitraum zufriedenstellend und erfolgreich zu meistern. Wir überlassen dieses Feld in Zukunft unseren Mitbewerbern, wünschen diesen unternehmerisches Geschick und viel Erfolg.

Die Entscheidung, uns vom Reiseverkehr zu trennen, ist in erster Linie allerdings nicht persönlichen Gründen oder der anstehenden Energiekrise geschuldet. Vielmehr gaben vor allem der sich abzeichnende Fachkräftemangel, die Corona-Pandemie und deren Folgen und der damit einhergehende veränderte Zeitgeist den Ausschlag.

Die bildungspolitische Ausrichtung des „Studiums für alle" macht sich insbesondere bei den Bewerberzahlen zur Besetzung freier Stellen in Verwaltung und im Kerngeschäft, der Personenbeförderung, äußerst negativ bemerkbar. Jobs wie der des Reisverkehrskaufmanns/-frau oder des Busfahrers bzw. der Busfahrerin fehlt jegliche politische Lobby, damit Perspektive und Wertschätzung. Im Saarland fehlen schon heute mehr als 300 Omnibusfahrer. 

Reisebusunternehmen werden in erster Linie gemessen an der Fachkompetenz ihres Personals, insbesondere der des Buslenkenden. Der durchaus anspruchsvolle und unterschätzte Beruf des Reisebusfahrers erfordert vielfältige Kompetenzen. Das sichere Beherrschen der immer komplexeren Fahrzeuge, einhergehend mit technischen Kenntnissen, fundiertem Wissen über Fahrstrecke und die jeweiligen Reiseziele mit ihren touristischen und auch kulturellen Hintergründen. Dazu Flexibilität und Organisationstalent hinsichtlich der mannigfaltigen Herausforderungen während einer Rundreise in fremden Ländern. Damit einhergehend erfordert der Umgang mit den Fahrgästen und deren unterschiedlichen Ansprüchen und Bedürfnissen viel Empathie und Sensibilität. Quereinsteiger*innen ohne nachhaltige Erfahrung in der Lenkung eines Fahrzeugs, ohne Ortskenntnisse und ohne ein gewisses Fingerspitzengefühl im Umgang mit immer anspruchsvoller werdender Kundschaft kann sich kein Unternehmen im Reiseverkehr leisten, denn es hat sich gezeigt: viele Reisende verzeihen heute keine Fehler mehr. Wir wollen, können und werden es nicht verantworten, das höchste Gut eines Unternehmens, nämlich seine Kund*innen, in die Hände unqualifizierter Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu legen.

Die Corona-Lockdowns haben unserer Branche enorm zugesetzt: Im Vorfeld mühsam erbrachte Arbeiten waren von einem auf den anderen Tag obsolet. Komplett ausgebuchte Fahrten mussten storniert, Kunden zufriedenstellend „rückerstattet“ werden. Viele Kooperationspartner zeigten sich in dieser kritischen Phase nur wenig solidarisch, hielten sich nicht an abgestimmte Verträge, waren nur auf sich selbst fokussiert. Die Belegschaft, aber insbesondere wir Gesellschafter, waren enormen Belastungen ausgesetzt. Die Politik war uns in dieser Zeit eine große Hilfe. Aber die Corona-Pandemie hat auch den Zeitgeist verändert. Dieser ruft zu neuen Arbeitszeitmodellen auf, die sich nicht auf den Job eines Reisebusfahrenden adaptieren lassen. Maximale Arbeitszeiten von täglich 7/8 Stunden, womöglich 35 Stunden in der Woche, zudem freie Abende und Wochenenden mit den Familien? Eine ausgeglichene Work-life-balance wird medial als oberstes Lebensziel propagiert. Beruflicher Ehrgeiz verkommt zur „Sekundärtugend“. Dies kollidiert jedoch in nur schwer vereinbarer Form mit einem zusehends gestiegenen gesellschaftlichen Anspruchsdenken. Hier kommt die Busreisebranche an ihre Grenzen und wir befürchten, dass der Fachkräftemangel auch mit der politischen Entscheidung der Zuwanderung nicht gelöst werden kann.

Hat die Busreisebranche überhaupt noch eine Zukunft? Können Städtereisen mit dem Bus angesichts zunehmender Regulierungen noch zufriedenstellend durchgeführt werden? Wie lassen sich Busreisen auch für das jüngere Klientel attraktiver machen? All das sind und waren Fragen, auf die wir versuchten Antworten zu finden, die wir aus unserer Sicht kritisch beurteilen und die letztendlich zu obiger Entscheidung beigetragen haben.

Der Fokus unseres unternehmerischen Wirkens wird zukünftig auf der Expansion unseres zweiten Standbeins, nämlich der Ausrichtung des öffentlichen Personennahverkehrs, liegen. Dank der Weitsicht unseres Geschäftsführers Josef Bur wurde unter Zusammenschluss mehrerer saarländischer Mitbewerber das Unternehmen SAAR-MOBIL zur Abdeckung des Personennahverkehrs im gesamten Saarland gegründet. SAAR-MOBIL ist mittlerweile – mit mehr als 200 Bussen – das größte im Saarland operierende Verkehrskonsortium im Personennahverkehr. Hier sehen wir in einem verstärkten Engagement, zusammen mit unseren Partnern und Mitarbeitern, die Chance, die Existenz unserer aller Unternehmen – und damit verbunden auch die Sicherung vieler Arbeitsplätze – weiterhin zu gewährleisten und wettbewerbsfähig in die Hände unserer Nachfolger zu übergeben. Und ein klein bisschen "Work-life-balance", oder sagen wir lieber ganz klassisch etwas mehr Lebensqualität, erhoffen wir uns als Gesellschafter im nunmehr fortgeschrittenen Alter nach vielen entbehrungsreichen Jahren, geprägt von ständiger Erreichbarkeit, natürlich auch. Das möchten wir auch gar nicht verhehlen.

 

Die Gesellschafter der Geschwister Bur GmbH

 

 

 

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